Beim Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind zahlreiche ölhaltige Flüssigkeiten, wie Benzin oder Heizöl, in die Umwelt gelangt. Ehrenamtliche THW-Kräfte der Fachgruppen Ölschaden reinigen verschmutztes Wasser und führen es im Anschluss zurück in die Umwelt. »Das THW hat in Sinzig eine Sammelstelle eingerichtet, um Öl-Wasser-Gemische aus der ganzen Region zentral zu separieren«, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.
Beheizt wird eine Vielzahl der Häuser im Ahrtal mit Heizöl, entsprechend viel Öl ist durch das Hochwasser in die Umwelt gelangt. Dadurch entstehen Gefahren, wie die Verunreinigung von Trinkwasser oder die Zerstörung von Pflanzenwelten. Um diese Umweltgefahren zu beseitigen und ölhaltige Flüssigkeiten fachgerecht zu entsorgen, betreibt das THW eine zentrale Öl-Sammel- und Separationsstelle. Die Einsatzkräfte nutzen Separationsanlagen, in die sie Öl-Wasser-Gemische hineingegeben, die dann getrennt werden. Aus der Separation ergeben sich drei Bestandteile: Wasser, Öl und Schlamm. »Das Wasser kann zurück in die Umwelt geleitet werden, das Öl wieder in Raffinerien und der Schlamm kommt in entsprechende Verbrennungsanlagen«, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam.
Bundesweit gibt es im THW Spezialistinnen und Spezialisten für die verschiedenen Arten von Ölschäden. Diese gliedern sich in Fachgruppen. Große Fachgruppen Ölschaden (Typ A) sind ausgestattet mit einer 160-Kubikmeter-pro-Stunde-Separationsanlage und befinden sich nur in Küstengebieten. Sie können pro Stunde umgerechnet 212 Badewannen Öl-Wasser-Gemisch trennen. Im Binnenland gibt es kleine Fachgruppen Ölschaden (Typ C), die über Separationsanlagen mit 40 Kubikmetern pro Stunde Trennkapazität verfügen, was der Menge von 53 gefüllten Badewannen pro Stunde entspricht. Die Fachgruppen Ölschaden (Typ B) haben kein eigenes Ölbekämpfungsmaterial, sondern greifen auf Ressourcen des Havariekommandos zurück und sind ebenfalls in Küstenregionen stationiert.