Köln (ots) Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat in einem Interview mit der Lokalzeit Köln einen Gottesdienst mit Opfern sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche angekündigt.
In dem Exklusivinterview mit dem WDR räumte er zudem ein, dass er sich im Fall des mit ihm befreundeten und inzwischen verstorbenen Düsseldorfer Pfarrers O. heute anders verhalten würde, als er es getan hat. Woelki hatte den Fall nicht an den Vatikan gemeldet, weil der beschuldigte Pfarrer schwer dement gewesen sein soll. Dem Geistlichen war vorgeworfen worden, vor Jahrzehnten einem Kindergartenkind sexualisierte Gewalt angetan zu haben.
Mit Blick auf die zurückgehende Zahl der Gläubigen sagte Woelki, nur einschneidende Veränderungen könnten die katholische Kirche retten. »Wie groß Gemeinden sind, wie klein sie sein dürfen, wie sie verwaltet, wie sie organisiert werden, ehrlich gesagt, sind das für mich nicht die wichtigsten Fragen.« Die Kirche, so Woelki, müsse sich verändern, damit die Botschaft des Evangeliums weiterhin verbreitet werden könne. Was sich verändern soll, müsse jetzt im Kölner Erzbistum diskutiert werden.
Das Segnen gleichgeschlechtlicher Paare kommt für Kardinal Woelki weiterhin nicht in Frage, er forderte allerdings gegen Diskriminierung von homosexuellen und queeren Menschen vorzugehen, auch im Ausland.
Kardinal Woelki hatte sich wenige Tage vor seinem 65. Geburtstag am kommenden Mittwoch in einem Interview mit dem WDR zur Situation und zum Zustand des Kölner Bistums geäußert. Das ungekürzte Interview im Wortlaut gibt es unter https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/transkript-exklusiv-interview-woelki-100.html …