Die Stadt Gütersloh verteidigt ihren Kurs in Sachen Ipads. Es sei nicht das Konzept, dass die Stadt die Ipads kauft. Die individuelle Ausstattung der Schüler mit einem persönlichen Endgerät sei keine Schulausstattung und falle deshalb nicht in die Verantwortung der Stadt.
Eine städtische Anschaffung sei nicht zu finanzieren und man habe für die Schüler der Klassen Eins bis Sechs schon mehr als 4.500 Geräte als Klassensätze gekauft. Man wolle, dass alle Schüler das gleiche Gerät bekämen, und befürchtet sonst Probleme wie eine Stigmatisierung von Schülern mit »günstigeren Geräten« oder Probleme durch unterschiedliche Software. Außerdem könnten einheitliche Geräte besser zentral verwaltet werden.
Die Frage ist, warum überhaupt jeder Schüler ein Ipad besitzen muss. Warum macht man es nicht wie beispielsweise an einer Gesamtschule in Paderborn? Dort gibt es zwei »Ipad-Klassen« und jede »normale« Klasse ist dann immer mal wieder »Ipad-Klasse«. Was wollen denn die Schüler mit eigenen Geräten? Was wollen sie damit zu Hause? Und was will man denn tagtäglich mit den Geräten machen? Mit den immerselben Apps arbeiten? Um was zu tun? Richtig arbeiten kann man mit Ipads sowieso nicht. Man kann nicht vernünftig tippen, die Handhabung verschiedener Datenquellen und die Übernahme der Daten ist schwierig. Im Grunde genommen kann man nur ein wenig mit irgendwelchen Apps herumdaddeln. Laptops wären viel sinnvoller.
An der besagten Paderborner Gesamtschule brauchen vor allem die Lehrer Ipads, weil die Verwaltung und Präsentationen darüber laufen. Allerdings berichtet eine Lehrerin, dass sie besagte Präsentationen auf ihrem heimischen Computer erstellt, umständlich aufs Ipad transferiert, und dann mit dem Ipad in der Schule abspielt. Und zwar deshalb, weil die Präsentationstechnik entsprechend eingerichtet ist. Und weil niemand in der Lage ist, das ganze anders zu handhaben – man ist froh, dass es nun so läuft und bleibt dann dabei.