Frankfurter Rundschau (ots) Die Erleichterung bei den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees dürfte gigantisch sein. Wenn am Wochenende nichts Gravierendes passiert, sind die Olympischen Pandemiespiele ohne große Katastrophen über die Bühne gebracht worden. IOC-Präsident Thomas Bachs Erwartungen sind sogar »bei weitem übertroffen« worden, wie er bilanzierte. Als das große Erweckungserlebnis für die pandemiegeschüttelte Welt, als das von Bach postulierte Licht am Ende des Tunnels werden die von der japanischen Bevölkerung überwiegend abgelehnten Spiele von Tokio trotzdem nicht in die Geschichte eingehen. Es würde ein gehöriges Maß an Zynismus dazugehören, ein Event als Erfolgsgeschichte zu verkaufen, das unter den gegebenen Bedingungen in einer Stadt, die sich im Notstand befindet, abgehalten werden musste: Zuschauer und Zuschauerinnen blieben fast ausgesperrt. Corona-positiv getestete Athletinnen und Athleten mussten tagelang in einem eigens dafür eingerichteten Quarantäne-Hotel ausharren.