Porsche Motorsport feiert das 25-jährige Firmenjubiläum der Manthey-Racing GmbH mit einem außergewöhnlichen Sondermodell. Der auf 30 Exemplare limitierte 911 GT2 RS Clubsport 25 wurde von Porsche und Manthey für Trackday- und Rundstreckeneinsätze konzipiert und entwickelt. Er baut wie der 2018 vorgestellte Porsche 935 auf dem 911 GT2 RS Clubsport auf und wird ebenfalls von einem 3,8 Liter großen und 700 Pferdestärken starken Sechszylinder-Boxermotor mit Biturbo-Aufladung angetrieben. Die Kraft gelangt über ein siebengängiges Porsche Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterräder. Das eigenständige Design des 911 GT2 RS Clubsport 25 greift viele Fahrzeugkomponenten und Elemente bekannter sowie künftiger Rennwagen von Porsche auf. Technisch und aerodynamisch schlägt er den Bogen zwischen zwei Modellgenerationen des Neunelfers.
»Porsche-Motorsport und Manthey haben seit der Gründung des Teams vor 25 Jahren zahlreiche Rennen und Meisterschaften gemeinsam gewonnen, darunter allein sieben Siege beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Seit 2013 gehören beide Unternehmen fest zusammen. Mit dem eigenständigen Sondermodell 911 GT2 RS Clubsport 25 erreicht diese erfolgreiche Partnerschaft jetzt das nächste Level«, erklärt Matthias Scholz, Gesamtprojektleiter GT-Rennfahrzeuge. »Der 911 GT2 RS Clubsport 25 profitiert von jener Erfahrung, die Manthey und Porsche Motorsport weltweit im Wettbewerb sammeln. Er ist das perfekte Rundstreckengerät für ambitionierte Privatfahrer und ein beeindruckendes Stück Ingenieurskunst.«
Die Inspiration für den 911 GT2 RS Clubsport 25 lieferte der grüngelbe 911 GT3 R von Manthey, der unter den Nürburgring-Langstrecken-Fans aufgrund seiner grellen Folierung auch als »Grello« bekannt ist – eine Wortschöpfung, die sich aus »green« für Grün und »yellow« für Gelb ergibt. Gezielt gesetzte Akzente in diesen Farben unterstreichen dies. Die vielen weiterentwickelten Anbauteile spiegeln zugleich das Know-how wider, das sich Manthey im vergangenen Vierteljahrhundert im Motorsport erarbeitet hat. Für den optischen Feinschliff sorgte anschließend Grant Larson, Style Porsche. Larson hat bereits so legendäre Rennwagen wie den 911 RSR und 911 GT3 R sowie den modernen 935 gestaltet.
»Das Design des 911 GT2 RS Clubsport 25 visualisiert die langjährige Zusammenarbeit zwischen Porsche Motorsport und Manthey«, betont Larson. »Es bündelt die jeweiligen Stärken beider Partner in einem Rennwagen, schlägt zugleich aber auch eine Brücke zwischen den 911-Modellgeneration 991 und 992. Das Grundkonzept und die technischen Ideen hat Manthey beigesteuert, die finale Design-Ausführung kam von Porsche. Dabei haben wir die charakteristischen Farben des Manthey ,Grello‘ genutzt, um bestimmte Funktionsbereiche des Fahrzeugs gezielt hervorzuheben.«
Wie beim modernen Porsche 935 liefert der 911 GT2 RS Clubsport der Modellgeneration 991 die Grundlage für das limitierte Sondermodell. Zu seinen prägenden Kennzeichen zählt das Mittenkühler-Konzept. Es ähnelt jenem des 911 GT3 R und ist gleich in mehrfacher Sicht von Vorteil: Seine stets optimale Anströmung behält die Motortemperatur über einen weiten Einsatzbereich im Griff, zugleich schützt die neue Position den Kühler besser vor Beschädigungen durch Fremdkontakt. Für die optimale Luftführung erhielt die komplett neu entwickelte Frontschürze einen zentralen Einlass. Ihre doppelstöckigen Flicks an den Außenseiten steigern wie beim »Grello« den Abtrieb an der Vorderachse. Darüber hinaus verfügt das Fahrzeug über einen geschlossenen Unterboden.
Auch die vordere Haube aus Kohlefaser wurde komplett umgestaltet. Ihre beiden großen, durch einen Mittelsteg getrennten Auslässe lenken die heiße Abluft ähnlich wie beim 911 GT3 R über das Dach in Richtung Heckflügel. Eine zentrale Naca-Öffnung – mit dem Wappen von Porsche kombiniert – führt dem Cockpit Frischluft zu.
Durch das neue Kühlkonzept können die Seitenkühler in den Radhäusern entfallen. Hiervon profitiert die direkte Anströmung der Vorderradbremsen, die auf diese Weise länger ein stabiles Temperaturniveau aufrecht erhalten. Wie beim modernen 935 münden die breit ausgestellten Kotflügel in eine vertikale Öffnung für die Luftabfuhr. Ihr horizontaler Mittelsteg erstrahlt in den typischen »Grello«-Farben des 911 GT3 R von Manthey – ein dezentes Designmerkmal, das sich an den herausgezogenen Radläufen der Hinterachse wiederholt. Sie werden von einer Schwellerleiste mit den vorderen Kotflügeln verbunden und besitzen einen großen, ebenfalls zweigeteilten Lufteinlass.
In puncto Fahrwerk übernimmt der 911 GT2 RS Clubsport 25 wesentliche Komponenten des modernen 935, darunter auch die üppigen Dimensionen der 18-Zoll-Felgen mit Zentralverschluss. In Verbindung mit den entsprechenden Einpresstiefen führt dies zu einer deutlichen Spurverbreiterung gegenüber dem 911 GT2 RS Clubsport. Die elektronischen Regelsysteme und das Lenkgetriebe entsprechen ebenfalls dem modernen 935.
Auch die Heckpartie des 911 GT2 RS Clubsport 25 präsentiert sich umfassend modifiziert. Der Heckflügel erhält neue Sideplates und Schwanenhals-Flügelstützen, die eine störungsfreiere Anströmung ermöglichen. Der besonders breite Heckspoiler ragt in die Karosserie hinein und fungiert wie beim modernen 935 als Rundum-Abrisskante – ein aerodynamisches Element, das bereits das erste MR-Modell von Manthey auszeichnete. Es basierte noch auf der Porsche 911-Generation 996. Neue Entlüftungsöffnungen im Heckdeckel unterhalb der Rückscheibe beschleunigen die Luftzirkulation im Motorraum des Sondermodells.
Die von Manthey optimierte Auslegung des funktionalen Diffusors bildet den Rahmen für die neu gestaltete Abgasanlage. Ihre Endrohre stellen ein optisches Highlight dar. Das Regenrücklicht erfüllt jüngste Reglementanforderungen und kommt in dieser Form auch im neuen 911 GT3 Cup (Generation 992) zum Einsatz.
Zu den charakteristischen Merkmalen des 911 GT2 RS Clubsport 25 zählen auch die Rennsport-Hauptscheinwerfer im Vierstreifendesign. Sie stammen prinzipiell aus dem Le-Mans-Sieger 911 RSR, werden aber gezielt für das Sondermodell weiterentwickelt und überzeugen durch eine besonders effiziente Ausleuchtung der Strecke. Die Blinker sind platzsparend integriert. Der Innenraum entspricht inklusive der eingeschweißten Sicherheitszelle nach FIA-Norm dem 911 GT2 RS Clubsport. Eine Plakette weist auf die limitierte Edition hin.
»Mit dem Sondermodell 911 GT2 RS Clubsport 25, von uns konzipiert und gemeinsam mit Porsche Motorsport entwickelt, haben wir einen weiteren Meilenstein in der 25-jährigen Geschichte von Manthey erreicht. Er drückt unser Leitmotiv ›Closer to Perfection‹ geradezu beispielhaft aus«, betont Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey-Racing GmbH. »Bei jeder einzelnen Modifikation stand für uns die technische Funktion klar im Vordergrund. Darum besitzt der 911 GT2 RS Clubsport 25 einen ganz eigenen Charakter, der auch unsere Markenwerte widerspiegelt: Geradlinigkeit und Akribie, Flexibilität und Kompromisslosigkeit.«
Porsche bietet den auf 30 Einheiten limitierten 911 GT2 RS Clubsport 25 für 525.000 Euro zuzüglich länderspezifischer Mehrwertsteuer an. Bestellungen können ausschließlich an die E-Mail-Adresse 911GT2RSClubsport25@porsche.de gerichtet werden. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt voraussichtlich ab Januar 2022.
25 Jahre Manthey – vom Rennteam zum vielseitigen Unternehmen
Die Manthey-Racing GmbH wurde 1996 vom Rennfahrer Olaf Manthey gegründet und ist seither eng mit Porsche verbunden. Das in Meuspath an der Nordschleife beheimatete Unternehmen zeichnet unter anderem für den Werkseinsatz mit dem Porsche 911 RSR in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC verantwortlich. In der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Eifelkurs setzt Manthey einen 911 GT3 R ein, den die Fans als »Grello« ins Herz geschlossen haben. Mit ihm haben Kévin Estre (Frankreich), Michael Christensen (Dänemark) und Matteo Cairoli (Italien) am ersten Juni-Wochenende den siebten Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring für das Traditionsteam eingefahren. Neben den motorsportlichen Erfolgen hat sich das Unternehmen auch als Spezialist für GT-Straßenmodelle einen Namen gemacht. Vervollständigt wird das Portfolio durch Lösungen und Entwicklungsdienstleistungen im Bereich Engineering für Motorsportkunden sowie das Angebot von Fahrerlebnissen und Motorsport-Events. Seit 2013 hält die Porsche AG eine 51-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der GmbH, die heute rund 200 Mitarbeiter beschäftigt und von den Miteigentümern Nicolas und Martin Raeder geleitet wird.