Berlin (ots) Kinder haben keine starke Lobby in der Politik. So jedenfalls die Schlussfolgerung des Sozialverband Deutschland (SoVD) nach den gescheiterten Verhandlungen der Bundesregierung zur Verankerung echter Kinderrechte im Grundgesetz.
»Es ist ein Armutszeugnis für die große Koalition, dass es nach monatelangen Verhandlungen nicht möglich ist ein Gesetz zur ausdrücklichen Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz auf den Weg zu bringen. Die Rechte von Kindern müssen gestärkt werden, das steht fest. Dass dieses Vorhaben nun wieder aufgeschoben wird, enttäuscht mich maßlos«, sagt SoVD-Präsident Adolf Bauer.
Gemeinsam mit Organisationen, wie dem Deutschen Kinderhilfswerk, UNICEF Deutschland, dem Kinderschutzbund und der Deutschen Liga für das Kind, beteiligt sich der SoVD an dem Bündnis »Kinderrechte ins Grundgesetz – aber richtig!«. »Wir werden nicht lockerlassen und uns weiter für die Aufnahme echter Kinderrechte im Grundgesetz stark machen, die den Ansprüchen der UN-Kinderrechtskonvention gerecht werden«, so Bauer.
Entscheidend ist, dass die Kinderrechte im Grundgesetz einen eigenen Absatz erhalten. »Wenn die Kinderrechte im Grundgesetz unmittelbar mit den Elternrechten verknüpft werden, führt das zu Konflikten zwischen Eltern- und Kinderrechten, die schlichtweg vermeidbar sind«, betont der SoVD-Präsident.