Luft- und Raumfahrtkoordinator Jarzombek: »Die Zukunft der Luftfahrt ist grün«. Die Bundesregierung hat heute den Bericht des Koordinators für die Deutsche Luft- und Raumfahrt beschlossen. Er ist ein umfassender Tätigkeitsbericht zu den Maßnahmen und Initiativen der Bundesregierung im Bereich der Luft- und Raumfahrt in der 19. Legislaturperiode. Im Kontext der COVID-19-Krise gibt der Bericht zudem einen umfassenden Überblick über die Maßnahmen der Bundesregierung zur Unterstützung der Luftfahrtindustrie am Standort Deutschland. Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt: »Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist eine tragende Säule des Technologiestandorts Deutschland. Sie steht für hohe industrielle Wertschöpfung und zehntausende hochqualifizierte Arbeitsplätze bei den Flugzeugherstellern und den mittelständisch geprägten Zulieferern in Deutschland. Für die zivile Luftfahrtindustrie ist der Einschnitt durch die Corona-Krise tiefgreifend und in Teilen existenziell. Die Bundesregierung hat mit ihren Maßnahmen für die Wirtschaft dazu beigetragen, die Branche zu stützen und Arbeitsplätze und Knowhow in Deutschland zu erhalten. Der aktuelle Bericht zeigt: Die Luft- und Raumfahrt befindet sich in Deutschland klar auf Zukunftskurs – und die Zukunft der Luftfahrt ist grün. Deshalb stellt die Bundesregierung über 200 Millionen Euro bereit, um die Erforschung emissionsarmer Flugzeugantriebe zu unterstützen. Mit einer Milliarde wollen wir die Branche unterstützen, auf klimafreundlichere Flugzeuge umzusteigen. Damit setzen wir international Maßstäbe. Gleichzeitig müssen wir die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Branche innovative Geschäftsmodelle für emissionsarme Wasserstoffantriebe auch erfolgreich etablieren kann. Emissionsarme Antriebe in der Luftfahrt der Zukunft brauchen heute keine Verbote, sondern jetzt Innovationen und Investitionen in die Märkte der Zukunft.« Der Bericht betont, dass die Bundesregierung an ihrem strategischen Ziel des „Zero Emission Flying“ festhält. Deshalb stellt der Bund im Rahmen des Konjunkturprogramms eine Milliarde Euro für eine geplante Innovationsprämie zur Verfügung, um die Umstellung der Flugzeugflotten auf emissionsärmere Flugzeuge neuester Bauart zu befördern. Das BMWi stellt zudem in den nächsten vier Jahren 200 Millionen Euro im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo) bereit, um die Grundlagen für Wasserstoffantriebe in der Luftfahrt zu erforschen. Der Bericht legt zudem einen besonderen Schwerpunkt auf die vielfältigen Stabilisierungs- und Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für die Wirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie. Allein von der Kurzarbeit, die in der Branche besonders gut angenommen wurde, profitierten über 36.000 Beschäftigte im Luft- und Raumfahrzeugbau in Deutschland. Daneben werden die Unternehmen durch Finanzhilfen im Rahmen der KfW-Soforthilfen oder des Wirtschaftsstabilisierungsfonds zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen unterstützt. Trotz erheblicher Einschnitte hat sich die Branche als resilient erwiesen. Dazu hat beigetragen, dass zahlreiche Hersteller und Zulieferer der Luftfahrt in Deutschland von Beschaffungen der Bundeswehr profitieren konnten. Allein im Jahr 2020 hat die Bundesregierung Luftfahrzeuge im Umfang von knapp 2,4 Milliarden Euro beschafft. Die Raumfahrtindustrie in Deutschland konnte sich auf die Fortführung der zahlreichen Programme und Großmissionen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Europäische Weltraumorganisation (ESA) verlassen. Die Bundesrepublik ist als wichtiger Akteur und ESA-Partner für die europäische Raumfahrt unverzichtbar. Deutschland zeigt mit fast 3,4 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre aktuell das mit Abstand größte Engagement aller ESA-Mitgliedstaaten – das kommt auch der heimischen Industrie zugute. Ein weiterer wichtiger Treiber sind die zivile Drone-Economy und der Zukunftsmarkt für Urban Air Mobility. Mit der Errichtung eines Nationalen Erprobungszentrums für Unbemannte Luftfahrtsysteme des DLR in Cochstedt wurde ein wichtiger Grundstein für die Testinfrastruktur von Drohnen am Standort Deutschland gelegt. Hierfür hat das BMWi 50 Millionen Euro aus dem LuFo bereitgestellt.