In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Missverständnissen und Fehlinformationen rund um den Ablauf im Impfzentrum des Kreises Gütersloh. Einige Bürgerinnen und Bürger des Kreises beschwerten sich auch über lange Wartezeiten. Der Leiter des Impfzentrums Bernhard Riepe spricht jetzt die häufigsten Probleme an und klärt offene Fragen.
Warteschlange trotz Impftermin
Am Impfzentrum des Kreises kann es zu Wartezeiten und somit auch zu Warteschlangen vor der Eingangstür kommen. Das hat nicht nur damit zu tun, dass viele Personen viel zu früh zu ihrem Impftermin kommen. Insbesondere dauere es so lange, weil jeder dritte Impfling einen Sonderfall klären wolle, so Riepe. Unvollständige Angaben, Impfungen von Begleitpersonen, die nicht impfberechtigt sind und Terminverschiebungen sind nur ein paar Beispiele, die dazu führen, dass Warteschlangen entstehen.
Sobald die maximale Anzahl an Personen im Gebäude erreicht ist, gibt es einen Zugangsstopp. Erst wenn wieder Personen das Impfzentrum verlassen, können die nächsten Impflinge eingelassen werden. Eine Warteschlange sieht auch dann länger aus, weil zu Zeiten von Corona ausreichend Abstand gehalten werden muss.
„Es tut uns natürlich leid, dass manche Personen trotz Termin länger warten müssen“, beteuert Riepe. „Wir kümmern uns so gut es geht um die Wartenden und versorgen sie bei Bedarf mit Getränken.“
Terminabsagen
Seitdem auch einige Hausärzte im Kreis Gütersloh impfen können, buchen sich Impfwillige gleich zwei Termine – bei ihrem Hausarzt und im Impfzentrum. Sie entscheiden sich für den frühesten Termin und nehmen den anderen Termin nicht mehr wahr – und sagen ihn auch nicht ab. Dabei spricht man von einer No-Show-Quote bei der Termine trotz Buchung nicht genutzt werden. „Bei uns liegt diese Quote zurzeit bei bis zu 150 Personen pro Tag“, so Riepe. „Das ist ärgerlich, weil dadurch andere impfwillige Personen den Termin nicht buchen können.“
Hinweis: Die Impftermine sind verbindlich und können nur im Notfall verschoben werden.
Nach einigen Rückmeldungen ist auch klar, dass sich die impfberechtigte Ü70-Gruppe bevorzugt bei ihrem Hausarzt impfen lassen möchte. Deshalb buchen nur wenige einen Termin im Impfzentrum über die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe. Riepe: „Es ist schade, dass wir unseren Auftrag des Impfens nicht optimal erfüllen können, wenn in der Woche mehrere hundert Termine frei bleiben.“ Momentan werden täglich zwischen 1.200 und 1.400 Personen im Impfzentrum geimpft – möglich wären aber rund 2.000 Impfungen. In einer Lagebesprechung des Kreises Gütersloh wurde am Montag, 3. Mai, beraten, welche Personengruppen aus der Priorisierungsgruppe 3 jetzt angesprochen werden, um die Kapazitäten des Impfzentrums auszuschöpfen. „Wir würden gerne mehr impfen. Wir müssen uns aber auch an die Coronaimpfverordnung und die Priorisierungsgruppen halten. Klar ist, dass bei uns kein Impfstoff weggeschmissen wird“, stellt Riepe klar.
Begleitpersonen
Es ist vermehrt vorgekommen, dass Eltern ihre Kinder mit zum Impftermin bringen. „Kinder haben aufgrund des Infektionsrisikos nichts im Impfzentrum zu suchen. Bitte kümmern Sie sich um die Betreuung Ihrer Kinder und bringen Sie sie nicht mit zum Impftermin“, appelliert der Leiter des Impfzentrums an die Eltern.
Auch andere Impflinge bringen Begleitpersonen mit auf die sie nicht angewiesen sind. Diese sollen jedoch im Auto oder auf dem Parkplatz warten und nicht die Zahl der Personen im Impfzentrum erhöhen.
Positive Rückmeldungen
„Trotz allem freuen wir uns sehr über die positiven Rückmeldungen, die wir erhalten und auch in der Zeitung lesen“, so Riepe. „Wir haben eine wichtige Aufgabe, die wir gerne erfüllen. Diese können wir mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger noch besser erfüllen.“