Oft wird gefragt, wie groß denn die Speicherkapazität des menschlichen Gehirns sei. Manche versteigen sich sogar dazu, eine Zahl in den Raum zu werfen. Was natürlich Nonsens ist, denn das Gehirn funktioniert nicht digital, nicht wie ein Computer. Bestenfalls hat man dann die Vorstellung, dass es sehr viel speichern kann. Ein durchschnittliches menschliches Gehirn kann mehr »Schaltzustände« einnehmen, als es Atome in unserem Universum gibt. Das ist unvorstellbar. Und was das Gehirn speichert, ist oft nur schemenhaft, es wird nur so gespeichert , dass wir es irgendwie erkennen. Es geht eher um Muster als um exakte Daten. Beispielsweise speichern wir keine exakten Fotos von Gesichtern. Trotzdem erkennen wir Menschen wieder, wenn wir sie sehen, Auch aus anderen Blickwinkeln oder wenn wir nur Teile sehen. Manche Menschen erkennen wir sogar von hinten. Wie viel Speicher verbraucht denn ein Geschmack? Oder ein Geruch? Oder eine Farbe? Oder das Gefühl, dass wir unseren Hund lieben? Was wir sehen, ist nur ein winziger Ausschnitt des elektromagnetischen Frequenzspektrums. Das reicht von langen Radiowellen am unteren Ende bis zu kurzwelligen Röntgenstrahlen am oberen Ende. Der Farbraum, den wir sehen können, lässt sich halbwegs im RGB-Modell mit einer Farbtiefe von 24 Bit darstellen. Aber eben auch nur halbwegs. Zumal das, was wir sehen, ja nicht nur durch Farben definiert wird. Ähnlich ist es mit dem Auge. Welche Auflösung hat ein Auge? Man kann sich überlegen, dass es eine Auflösung von soundso vielen Megapixeln hat. Aber das Sehen funktioniert nicht wie eine Kamera. Es gibt einen blinden Fleck auf der Netzhaut, den wir aber nicht wahrnehmen, weil ihn das Gehirn irgendwie überspielt. Und wir sehen auch nur das scharf, was sich im Zentrum unseres Blickfelds befindet, und das ist nur ein recht kleiner Bereich, ein »Sweet Spot«. Außerhalb dieses Bereichs sehen wir unscharf und je weiter sich etwas an der Grenze unseres Sichtfeld befindet, umso unschärfer sehen wir es. Es verschwindet schleichend aus unserer Wahrnehmung, die keine klare Grenze hat. Es ist nicht so, dass wir alles bis zu einer bestimmten Grenze sehen, die dann plötzlich überschritten wird. Diese Grenze nehmen wir gar nicht wahr. Der Übergang zwischen Sehen und Nciht-Sehen ist fließend. Und wir können natürlich nicht nach hinten blicken, haben aber nicht das Gefühl, dass hinter uns ein schwarzes Nichts ist, dass wir rückwärtig blind sind. Was wir zu sehen glauben, ist kein exaktes Abbild der Realität, was sich durch optische Täuschungen oder psychologische Experimente leicht beweisen lässt. Oft sehen wir auch nur das, was wir sehen wollen. Hinzu kommt, dass der überwiegende Teil des Denkens unbewusst stattfindet, manche sprechen von 90 bis 95 Prozent. Unser Gehirn spielt uns mit unserem Bewusstsein ein Theaterstück vor, in dem wir der Hauptdarsteller sind. Und es vermittelt uns den Eindruck, wir hätten einen entscheidenden Einfluss auf das Drehbuch oder würden sogar Regie führen. Was ganz und gar nicht der Fall ist. Jedenfalls nicht insofern, als wir glauben, das Ich sei unser bewusstes Denken. Und unser bewusstes Denken sei umgekehrt unser Ich. Da hat Descartes zu kurz gedacht. Wenn er mit dem Denken das bewusste Denken gemeint haben sollte. Wir verbinden mit dem bewussten Denken in erster Linie das Sehen, die Vorstellung, in Bildern zu denken, die Vorstellung, dass im Oberstübchen das Licht angeht. Aber was geht bei Menschen im Kopf vor, die blind geboren wurden? Oder bei Menschen, die sogar blind und taubstumm geboren wurden? Das ist unvorstellbar. Hinzu kommt, dass unser Gehirn zum Teil elektrisch und zum Teil chemisch funktioniert. Biologisch sowieso. Interessant ist ja, dass man bei einer Vollnarkose nicht den Strom abschaltet, sondern dass man das mit chemischen Substanzen macht. Und das können verschiedene chemische Substanzen sein. Irgendwann geht dann sozusagen das Licht aus und wir sind bewusstlos. Wir sind aber unter Umständen auch nach einem heftigen Schlag auf den Kopf bewusstlos. Wir sind auch bei Sauerstoffmangel im Gehirn bewusstlos. Oder wenn wir einschlafen – dann ganz ohne äußere Einflüsse. Und die verschiedensten chemischen Substanzen können unser Bewusstsein beeinflussen. Unser Unbewusstes natürlich auch.Oft wird gefragt, wie groß denn die Speicherkapazität des menschlichen Gehirns sei. Manche versteigen sich sogar dazu, eine Zahl in den Raum zu werfen. Was natürlich Nonsens ist, denn das Gehirn funktioniert nicht digital, nicht wie ein Computer. Bestenfalls hat man dann die Vorstellung, dass es sehr viel speichern kann. Ein durchschnittliches menschliches Gehirn kann mehr »Schaltzustände« einnehmen, als es Atome in unserem Universum gibt. Das ist unvorstellbar. Und was das Gehirn speichert, ist oft nur schemenhaft, es wird nur so gespeichert , dass wir es irgendwie erkennen. Es geht eher um Muster als um exakte Daten. Beispielsweise speichern wir keine exakten Fotos von Gesichtern. Trotzdem erkennen wir Menschen wieder, wenn wir sie sehen, Auch aus anderen Blickwinkeln oder wenn wir nur Teile sehen. Manche Menschen erkennen wir sogar von hinten. Wie viel Speicher verbraucht denn ein Geschmack? Oder ein Geruch? Oder eine Farbe? Was wir sehen, ist nur ein winziger Ausschnitt des elektromagnetischen Frequenzspektrums. Das reicht von langen Radiowellen am unteren Ende bis zu kurzwelligen Röntgenstrahlen am oberen Ende. Der Farbraum, den wir sehen können, lässt sich halbwegs im RGB-Modell mit einer Farbtiefe von 24 Bit darstellen. Aber eben auch nur halbwegs. Zumal das, was wir sehen, ja nicht nur durch Farben definiert wird. Ähnlich ist es mit dem Auge. Welche Auflösung hat ein Auge? Man kann sich überlegen, dass es eine Auflösung von soundso vielen Megapixeln hat. Aber das Sehen funktioniert nicht wie eine Kamera. Es gibt einen blinden Fleck auf der Netzhaut, den wir aber nicht wahrnehmen, weil ihn das Gehirn irgendwie überspielt. Und wir sehen auch nur das scharf, was sich im Zentrum unseres Blickfelds befindet, und das ist nur ein recht kleiner Bereich, ein »Sweet Spot«. Außerhalb dieses Bereichs sehen wir unscharf und je weiter sich etwas an der Grenze unseres Sichtfeld befindet, umso unschärfer sehen wir es. Es verschwindet schleichend aus unserer Wahrnehmung, die keine klare Grenze hat. Es ist nicht so, dass wir alles bis zu einer bestimmten Grenze sehen, die dann plötzlich überschritten wird. Diese Grenze nehmen wir gar nicht wahr. Der Übergang zwischen Sehen und Nciht-Sehen ist fließend. Und wir können natürlich nicht nach hinten blicken, haben aber nicht das Gefühl, dass hinter uns ein schwarzes Nichts ist, dass wir rückwärtig blind sind. Was wir zu sehen glauben, ist kein exaktes Abbild der Realität, was sich durch optische Täuschungen oder psychologische Experimente leicht beweisen lässt. Oft sehen wir auch nur das, was wir sehen wollen. Hinzu kommt, dass der überwiegende Teil des Denkens unbewusst stattfindet, manche sprechen von 90 bis 95 Prozent. Unser Gehirn spielt uns mit unserem Bewusstsein ein Theaterstück vor, in dem wir der Hauptdarsteller sind. Und es vermittelt uns den Eindruck, wir hätten einen entscheidenden Einfluss auf das Drehbuch oder würden sogar Regie führen. Was ganz und gar nicht der Fall ist. Jedenfalls nicht insofern, als wir glauben, das Ich sei unser bewusstes Denken. Und unser bewusstes Denken sei umgekehrt unser Ich. Da hat Descartes zu kurz gedacht. Wenn er mit dem Denken das bewusste Denken gemeint haben sollte. Wir verbinden mit dem bewussten Denken in erster Linie das Sehen, die Vorstellung, in Bildern zu denken, die Vorstellung, dass im Oberstübchen das Licht angeht. Aber was geht bei Menschen im Kopf vor, die blind geboren wurden? Oder bei Menschen, die sogar blind und taubstumm geboren wurden? Das ist unvorstellbar. Hinzu kommt, dass unser Gehirn zum Teil elektrisch und zum Teil chemisch funktioniert. Biologisch sowieso. Interessant ist ja, dass man bei einer Vollnarkose nicht den Strom abschaltet, sondern dass man das mit chemischen Substanzen macht. Und das können verschiedene chemische Substanzen sein. Irgendwann geht dann sozusagen das Licht aus und wir sind bewusstlos. Wir sind aber unter Umständen auch nach einem heftigen Schlag auf den Kopf bewusstlos. Wir sind auch bei Sauerstoffmangel im Gehirn bewusstlos. Oder wenn wir einschlafen – dann ganz ohne äußere Einflüsse. Und die verschiedensten chemischen Substanzen können unser Bewusstsein beeinflussen. Unser Unbewusstes natürlich auch.