Die Kontaktbeschränken betreffen auch die Arbeit der Selbsthilfe. Sprecher von Selbsthilfegruppen aus Westfalen und Ostwestwalen-Lippe tauschten sich online über aktuelle Herausforderungen und kreative Lösungen aus.
Es gibt Fach-Vorträge, Therapieangebote, Gesprächsrunden und Ausflüge. All das macht normalerweise die Selbsthilfe-Arbeit aus. Seit mehr als einem Jahr sind Treffen in größeren Gruppen jedoch kaum noch möglich. Das stellt viele Schlaganfall-Selbsthilfegruppen vor Herausforderungen. „Für viele Gruppensprecher ist es schwierig, Kontakt zu allen Mitgliedern zu halten“, weiß Stefan Stricker aus vielen Gesprächen. Er ist bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Ansprechpartner für die Selbsthilfegruppen. Bei einer Video-Konferenz tauschten sich kürzlich Gruppensprecher aus Westfalen und Ostwestfalen-Lippe aus.
Gruppentreffen in Pandemiezeiten
„Es freut mich, dass viele Gruppen kreative Ideen haben. Sie organisieren zum Beispiel virtuelle Treffen, gründen WhatsApp-Gruppen oder bilden Telefon-Ketten“, sagt Stricker. Doch vor allem ältere Betroffene haben Schwierigkeiten mit den modernen Kommunikationsmitteln, so die Rückmeldungen aus den Gruppen. „Hier müssen wir gemeinsam aktiv werden und Lösungen finden – zum Beispiel Schulungen zum Umgang mit dem Tablet“, erklärt Sticker. Denn: Bis alle geimpft sind und normale Treffen wieder möglich sind, werden noch einige Monate vergehen. „Es wäre sehr schade, wenn sich Gruppenmitglieder in dieser Zeit zurückziehen oder gar einsamer werden.“
Sich bei den Selbsthilfegruppen melden
Und auch neu betroffenen Patienten und Angehörigen rät Stricker, sich bei einer Gruppe aus der Region zu melden: „Die Gruppensprecher stehen auch in diesen Zeiten gerne mit Rat und Tat zur Seite, geben Informationen oder vermitteln weitere Ansprechpartner.“