Jetzt also der »Brücken-Lockdown«. Hängt es denn nun plötzlich am Begriff?
Es wird nicht mehr die Maßnahme kritisiert, sondern deren Bezeichnung.
Die große Erkenntnis: Das ist das gleiche wie ein »normaler« Lockdown. Ach was? (Loriot). Was soll es denn wohl auch sonst sein?
Andere lockern, Laschet, der im vergangenen Jahr noch der Lockerungsweltmeister war, will das nicht.
Offenbar wollte er ein wenig Hoffnung in den Begriff legen. Hoffnung wird zwar allenthalben gefordert, aber ausnahmsweise will man sich nun mittels dieses Begriffs nicht verarschen lassen. Sonst gerne. Allenthalben. Aber bitte nicht von Laschet.
Ich halte den Begriff eher für fahrlässig, auch das, was Lauterbach dazu sagt. Der Begriff suggeriert das, was Lautberach ausspricht. Es sei ein letzter großer Lockdown, bis dann genügend Deutsche geimpft seien, und dann sei im Grunde genommen alles vorbei.
Natürlich will man das hören, deshalb wird es ja auch gesagt. Aber es liegt auch die Tatsache auf dem Tisch, dass es so etwas wie »Escape-Mutationen« gibt. Das ganze könnte noch jahrelang so weitergehen, dass uns Impfungen ein paar Monate Ruhe verschaffen und dass dann alles von vorne losgeht. Bis das Virus irgendwann zu einer relativ harmlosen Variante mutiert, die nicht mehr die Intensivstationen füllt und weniger tödlich ist. Und dann dabei bleibt.
Wir wissen vor allem eines noch gar nicht: Wie lange die Impfwirkung überhaupt anhält. Kürzlich geisterte ein Artikel durchs Netz, in dem behauptet wurde, schon drei Monate nach einer Impfung mit Biontech/Pfizer sei das Antikörperniveau auf dem von Nicht-Geimpften. Was, wenn das tatsächlich zutreffen sollte? Was dann?
So wie es aussieht, reicht dem Virus ein Jahr für eine »Escape-Mutation«. Das hieße, wir müssten einmal jährlich geimpft werden. Das ganze Drama begönne jährlich aufs Neue. Und kostete dann auch jährlich wieder Geld. Und bis dann alle durchgeimpft wären, bestünde jährlich wieder monatelang Gefahr.