Gütersloh (kgp). Diabetes betrifft nicht nur den Körper – auch die Psyche leidet oft mit. Im Rahmen der fünften Gütersloher Woche der seelischen Gesundheit referiert Dr. Michaela Müller-Rösel, Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologie sowie Ernährungsmedizin im Klinikum Gütersloh, zum Thema »Diabetes und Depression – wer ist Henne, wer ist Ei?«. Die kostenlose Veranstaltung findet am Mittwoch, 09. Oktober, um 19 Uhr im Saal des Bettenhauses Süd im Klinikum Gütersloh (Reckenberger Straße 19) statt.
Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist bei Diabetikern doppelt bis dreimal so hoch wie bei stoffwechselgesunden Personen. Schätzungsweise jeder vierte Mensch mit Diabetes leidet an einer leichten depressiven Störung, etwa jeder zehnte an einer schweren Depression. Umgekehrt haben aber auch Menschen mit einer anhaltenden Depression ein erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Die enge Wechselbeziehung zwischen Diabetes mellitus und Depressionen stellt die Wissenschaft vor Herausforderungen: Ist der Diabetes die Ursache der Depression oder erkranken depressive Menschen einfach häufiger an einem Diabetes? In ihrem Vortrag informiert Dr. Michaela Müller-Rösel über den Zusammenhang der beiden Krankheitsbilder und erläutert, warum Depressionen bei Diabetikern in vielen Fällen unerkannt oder unterschätzt beziehungsweise nur unzureichend behandelt werden. Im Anschluss an den Vortrag wird ausreichend Zeit gegeben, Fragen zu stellen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Gütersloher Woche der seelischen Gesundheit
Zum fünften Mal findet die »Woche der seelischen Gesundheit« des Gütersloher Bündnis gegen Depression vom 30. September bis zum 14. Oktober im Rahmen der weltweiten Aktionswoche statt. Erstmals erstreckt sich das Angebot mit insgesamt 29 Vorträgen, Lesungen und Mitmachaktionen über zwei Wochen. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Henning Schulz übernommen.