Am Rand eines kleinen Wohnquartiers, welche auf dem Grundstück einer ehemaligen Hofstelle entstand, wurde dieses außergewöhnliche Wohnhaus errichtet. Es scheint aus mehreren unterschiedlich farbigen Volumina zu bestehen, die wie Bauklötze zu einer kompakten Form zusammengefügt werden. Die Fenster übernehmen die Funktion der trennenden Fugen zwischen den Bauteilen. Das Zeltdach mit der umlaufenden Holzfassade bildet den oberen Abschluss. Es scheint wie die Bauklötze aus einer homogenen Form zu bestehen. Diese Anmutung täuscht natürlich, denn spätestens auf der Gebäuderückseite wird klar, dass das Haus ein spannendes Raumkontinuum beinhaltet. Der angrenzende Grünbereich wird über eine zweigeschossige Verglasung in den Innenraum einbezogen. Das Haus ist ein Beispiel dafür, dass gute Architektur auch auf kleinen Grundstücken möglich ist. Man sollte sich allerdings von dem irreführenden Begriff »Stadtvilla« lösen, mit dem in dem Quartier geworben wurde. Ein Zeltdach macht noch keine Villa.
Reinhard Michel, Architekt, Moltkestraße 2 a, 33330 Gütersloh, Telefon (0 52 41) 7 09 29 00, Telefax (0 52 41) 7 09 29 01, weitere Infos unter www.archiwerk.info
Gestaltungsbeirat Gütersloh, Michael Knostmann, Berliner Straße 70, Telefon (0 52 41) 8 22-7 26, www.guetersloh.de